Katholische Pfarrkirche St. Michael in Aichhalden


Der erste urkundlich erwähnte Kirchenbau datiert ins Jahr 1455 und war dem Erzengel Michael geweiht; er fiel allerdings im Jahr 1674 einem Brand zum Opfer. Eine zweite Kirche musste 1832 einem Neubau weichen; nur der alte Turm blieb stehen.

Da die Kirche inmitten des Ortskerns auf einer kleinen Kuppe liegt, ist sie das markante Wahrzeichen Aichhaldens. Dadurch überragt sie auch die gesamte übrige Bebauung.

Äußerlich hat sich an der Kirche wenig geändert im Lauf der Jahrzehnte. Neu sind nur der Anbau der Sakristei, ein Windfang am Südeingang und eine Rampe am Nordeingang, über den gehbehinderte Menschen und Familien mit Kindern im Wagen den Innenraum barrierefrei erreichen.



Panoramaansicht der Kirche


Treten wir ein, dann erwartet uns ein heller Raum, der seine Lichtfülle den hohen Rundbogenfenstern verdankt. In hellen Farben gehaltene Wände schaffen eine angenehme und erhebende Atmosphäre. Das war nicht zu allen Zeiten so. Ursprünglich waren die Wände mit dunklen Ornamenten geschmückt. Über dem Hochaltar und den beiden Seitenaltären erhoben sich filigrane neugotische Schnitzereien aus dunklem Holz. Das dunkle Kirchengestühl verstärkte den eher düsteren Eindruck des Kircheninneren.





 

Im Jahr 1959 wurde der Innenraum vollkommen neu gestaltet. Wände und Decke wurden mit hellen Farben bemalt. Die Altaraufbauten verschwanden und wurden durch schlichte Altäre aus hellem Marmor ersetzt. Über dem Hauptaltar entstand ein Gemälde im modernen Stil, die Darstellung des toten Jesus am Kreuz, dabei die Mutter Maria und der Apostel Johannes. Über den Seitenaltären sind seitdem Maria mit dem Kind und der heilige Josef als aus Holz geschnitzte Statuen zu sehen. Der naturbelassene Holzton und die einfache Linienführung der Gewänder verleihen den Figuren eine Anmut, die uns etwas ahnen lässt vom einfachen Leben und der Würde der Heiligen, die sie darstellen.



Denkmalgeschützte Verkadebilder



Erhalten blieben die Gemälde im Beuroner Stil, die heute als wertvolle Schätze der Sakralkunst gelten. Der Malermönch  Willibrord Verkade hat sie 1906 geschaffen: ein Christusbild an der Decke des Chorraums, Engel zwischen den Chorfenstern, den Erzengel Gabriel und den Patron der Kirchengemeinde, Erzengel Michael, an der Front des Kirchenschiffs sowie die Bilder bedeutender Heiliger an den Seitenwänden des Schiffs.




Renovation in den 80ger-Jahren

Bei der Renovierung 1983 wurde der Chorraum grundlegend verändert. Der vorkonziliare Hochaltar und der hölzerne Behelfsaltar verschwanden. Die neuen liturgischen Orte Altar, Tabernakel, Taufstein und Ambo wurden aus rotem Stein neu geschaffen.


Neugestaltung im Jahre 2011

Der Sandsteinbau der Kirche machte im Jahr 2011 eine weitere Renovierung erforderlich. Im Zuge dieser Erneuerung wurde unter der Empore ein neuer liturgischer Raum geschaffen, der für Gottesdienste im kleineren Rahmen wie Tauffeiern, Andachten und Rosenkranzgebete bestimmt ist.  Auf der Südseite steht der gekreuzigte und auferstandene Herr Jesus Christus im Mittelpunkt der in Rot und Gelb gehaltenen Darstellung. Die Nordseite ist der Gottesmutter Maria gewidmet. Die Pieta, welche bis dahin eher ein Schattendasein führte, wurde in die in Blautönen gehaltene Glaswand integriert und kommt so zu neuer Geltung, die ihrem künstlerischen Wert viel besser entspricht.

Text: Karl Weißer








Die Kirchengemeinde dankt vor allem der  Gemeinde Aichhalden und der  Kreissparkasse Rottweil für ihre großzügige finanzielle Unterstützung beim Erhalt der Verkadebilder.


Die Krippe von St. Michael


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Video zum Glockenläuten


 

 > Lassen sie sich hier von Außen- und Innenaufnahmen und dem Vollgeläut der Kirche überraschen.

 Folgende Glocken befinden sich im Turm:

Glockengießerei B. Grüninger Söhne K.G., Villingen

Name und Bild

Inschrift

Weihe

Grundton

  

Gewicht

Kg

Christkönig

Christus heute, Christus morgen, Christus in Ewigkeit

Ostern 1950

  

e

900

Herz-Mariä

Unbeflecktes Herz Mariä, sei unsere Rettung

Ostern

1950

fis

600

Erzengel Michael

 

 

 

St. Michael, Schutzpatron Aichhaldens, denk unser im Leben und im Sterben

 

Dem Gedächtnis der Gefallenen

Ostern

1950

gis

400

Schutzengelglocke

(verblieb als Einzige während der Weltkriege in der Kirche)

19.02.

1905

h

200