Nachdem die alte Kirche im Januar 1969 einem verheerenden Brand zum Opfer gefallen war und in der Folge gesprengt werden musste, entstand die heutige moderne Kirche St. Valentin.
Der großzügige Raum bietet Platz für bis zu 600 Menschen.
Carsten Kohlmann, Stadtarchivar in Schramberg, beschreibt die Entstehung und Ausgestaltung der neuen Pfarrkirche in seinem Beitrag „Die Pfarrgemeinde St. Valentin in Waldmössingen“, der im Festbuch der Gemeinde zum 750sten Jubiläum der urkundlichen Ersterwähnung enthalten ist, mit folgenden Worten:
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1968 erteilte der Gemeinderat einen Planungsauftrag für die Ortskernsanierung, für die sich durch den Brand der Pfarrkirche eine völlig neue Situation ergab, die zur Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Waldmössingen und der katholischen Pfarrgemeinde Sankt Valentin führte.
Für den Bau einer neuen Pfarrkirche wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, an dem sich sechs Architekten beteiligten. Zur Weiterbearbeitung ausgewählt wurde der Plan der Architekten Gerold, Albrecht und Wilhelm Reutter aus Wernau am Neckar.
Ende 1970 erteilte Bischof Carl Joseph Leiprecht (1903-1981) die Genehmigung für den Neubau. In enger Abstimmung mit der Gemeinde Waldmössingen kam es zu einer völligen Neugestaltung der gesamten Ortsmitte, in der das neue Gotteshaus als „architektonische Dominante“ eine herausragende Funktion einnahm In einer Bauzeit von zwei Jahren entstand ein sehr modernes „kirchliches Zentrum“, das neben dem eigentlichen Gottesdienstraum im Untergeschoss auch eine „Werktagkirche“ erhielt.
In Waldmössingen war der neue Kirchturm mit abgesetztem Glockenstuhl in einer Höhe von 28 Metern deutlich niedriger als der alte Kirchturm und schien einigen Einwohnern deshalb zu kurz geraten. Die Farbfenster wurden von der Künstlerin Iris Steim aus Schramberg gestaltet. Mit der Gestaltung von Altar, Ambo und Taufstein wurde der Künstler Alfred Appenzeller aus Altheim beauftragt. Auf dem Kirchplatz wurde der Portalstein der alten Kirche mit dem Bild des guten Hirten wieder aufgestellt. Die Gesamtkosten beliefen sich auf insgesamt drei Millionen DM.
Alle neuen Gebäude wurden aus Beton gebaut, ein Baustoff, der damals als Zeichen des Fortschritts empfunden wurde. Für ein kleines schwäbisches Dorf war diese großstadtähnliche Modernisierung auf einen Schlag aber doch gewöhnungsbedürftig, da sie dem gewohnten Ortskern ein völlig anderes Gesicht gab. Die ambivalente Stimmung gegenüber dieser Situation kommt auch in der damaligen Presseberichterstattung stellenweise zum Ausdruck: „Nun steht der Komplex fertig da und ist – gestehen wir es uns ein – selbst den Einheimischen zuweilen noch ein wenig fremd, noch zu neu. Das ist verständlich so, denn auch die Gemeinde muß es lernen, mit dem neuen Zentrum umzugehen, es mit Leben zu erfüllen. Freilich muß man auch dazu bedenken, dass die Grünanlagen dem Komplex erst sein endgültiges Gesicht geben werden. Doch das braucht noch seine Zeit.“
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Panoramaansicht der Kirche |
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Heute sind Kirche und Gemeindehaus lebendiger Mittelpunkt einer junggebliebenen Kirchengemeinde. Die Weite des Chorraumes in St. Valentin wird schon allein deshalb benötigt, weil im Durchschnitt 20 Ministranten an normalen Sonntagen ihren Dienst verrichten. Die Kirche ist also – entgegen den oben zitierten Befürchtungen der Presse – mit Leben gefüllt; mit Menschen, weniger mit Grünpflanzen.
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Folgende Glocken sind vorhanden:
Glockengießerei Gebrüder Bachert, 7107 Bad Friedrichshall-Kochendorf
Name | Inschrift | Weihe | Grundton | Gewicht kg |
Dreifaltigkeit
| Großer Gott wir loben dich; erbarme dich unser | 17.09.1972 | Es | 1.387 |
Schutzmantel-madonna | Hl. Maria - zeige, daß du Mutter bist | 17.09.1972 | F | 943 |
St. Michael | St. Michael, komm uns zu Hilf´ | 17.09.1972 | As | 712 |
St. Valentin | Alle Heiligen Gottes, bittet für uns | 17.09.1972 | C | 375 |