Thesakäppele |
Die Thesenkapelle
Von Karl Roth und Gerlinde Faller
Den älteren Einwohnern von Waldmössingen ist der Standort des ehemaligen „Thesa-Käppele“ noch in guter Erinnerung. Schon um die Jahrhundertwende 1899/1900 war diese Kapelle in sich zusammengefallen. Nach Erzählungen älterer Waldmössinger wurde dem damaligen Besitzer aus der Familie Erath (Thesabauer) die Auflage erteilt, die Kapelle wieder zu restaurieren oder als Ersatz ein Feldkreuz aufzustellen. Als dann kurze Zeit später der Besitzer Erath auf dem Heimweg von Aichhalden, oberhalb der „Großen Hecke“ an der Straße nach Heiligenbronn, einen tödlichen Unfall hatte, wurde dort ein Feldkreuz aufgestellt, welches heute noch steht.
So blieb von der einstigen Kapelle bis in die 70er-Jahre des vorigen Jahrhunderts nur ein Steinhaufen übrig, der dann aber mit der Zeit abgeräumt wurde. Was bis heute in Erinnerung geblieben ist, sind der Flurname „s‘Käppele“ und der „Käppeleweg“.
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Wie die Kapelle zu ihrem Namen kam
Die Kapelle wurde der „Heiligen Therese von Lisieux“ geweiht. Dazu schreibt der damalige Pfarrer Klaus Alender in der Festschrift zur Einweihung der Thesenkapelle im Oktober 1998: „Neben dem heiligen Valentin haben wir jetzt eine ‚neue‘ Nothelferin in unserer Gemeinde: die heilige Therese von Lisieux, auch kleine Therese vom Kinde Jesu genannt. Der frühere Name der Kapelle ‚Thesa-Käppele‘ und Therese passen zusammen, auch wenn ‚Thesa‘ wohl ursprünglich die Abkürzung von ‚Matthäus‘ war. Wir suchten nach einer Heiligen für die Kapelle, die auch heute den Menschen noch was sagen kann. Auf dieser Suche fanden wir die kleine Therese.
So gilt abschließend nochmals allen unser Dank, die zum Aufbau der neuen Kapelle in irgendeiner Form beigetragen haben, besonders dem initiator Erich Gruber. Wie es in der Festschrift von damals heißt, ergeht an alle „eine Einladung zu einem stillen Verweilen im Gebet “ ins „Thesa-Käppele“.
Hier finden sie die Tesenkapelle. |
15 Jahre Thesakäppele - Ein Bilderbogen vom Fest am 3. Okt. 2013
15 Jahre nach der Wiedererrichtung unserer Kapelle, hat der Kirchengemeinderat zu Ehren der Erbauer und Pfleger und aus Dankbarkeit Gott gegenüber zum Jubiläumsfest eingeladen.
Der Nebel an diesem "Tag der deutschen Einheit" 2013 hielt die Temperaturen zu Beginn des Gottesdienstes um 10.00 Uhr niedrig und die über 200 Gottesdienstbesucher wach.
Ein Ort des Wiederaufbaus ist diese Kapelle, das sichtbare Zeichen einer Generation von Menschen, die auch unser Land nach der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges wiederaufgebaut hatten. Genauso auferstanden aus Ruinen war 1990 das geteilte Deutschland im Osten. Grund genug, an diesem staatlichen Feiertag daran zu erinnern, aus welcher Kraft so viele Menschen die Zukunft in der Gegenwart Gottes gestalten.
Nach der feierlichen Eucharistiefeier, die vom Akkordeonorchester musikalisch gestaltet worden war, lud die Zweite Vorsitzendes des Kirchengemeinderates, Frau Karin Eichenlaub, zum anschließenden Mittagessen ein. Mittlerweile hatte auch die Sonne den Nebel erfolgreich verdrängt und bei angenehmen Temperaturen wurden etliche Portionen Fleischkäs, Fleischküchle, Kartoffelsalat und Brot ausgegeben.
Der Pfarrer wärmte anschließend die sehnsüchtig Wartenden mit einer Runde Schnaps und noch bis spät in den Nachmittag hinein saßen die Besucher rund um das Tesakäppele beisammen...ein besonderer Ort für unsere Gemeinde.